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Engagement
Ideenbox: Zehnjährige aus Schüttorf will armen Kindern helfen

Die junge Kunstpreissiegerin Elisabeth Yalda (Mitte) überreicht ihre Ideenbox mit Vorschlägen zur Unterstützung armer Kinder an Schüttorfs Samtgemeindebürgermeister Manfred Windhaus; zu dem Treffen erschienen auch (von links) Lehrerin Julia König, Elisabeths Mutter Lethu Yalda sowie Ingrid Berkemeyer vom Orga-Team des Grafschafter Kinder- und Jugendkunstpreises. Foto: Hamel Von Sebastian Hamel

Alle zwei Jahre wird der Kinder- und Jugendkunstpreis Grafschaft Bentheim vergeben, gefördert vom Landkreis und der Emsländischen Landschaft. In der Altersgruppe der Sechs- bis Neunjährigen erlangte im vergangenen Jahr die Grundschülerin Elisabeth Yalda aus Schüttorf den ersten Platz. Ihr Projekt: Eine bunt gestaltete Ideenbox, in der sie Vorschläge zur Unterstützung armer Kinder sammelte. Die Box mit 87 eingeworfenen Zetteln überreichte die heute Zehnjährige jüngst an Schüttorfs Samtgemeindebürgermeister und Stadtdirektor Manfred Windhaus. Doch die Überlegungen gehen noch weiter: So erwuchs aus dem Projekt heraus der Gedanke, eine Kinderstiftung zu gründen, um jungen Menschen vor Ort zu helfen. Geld spenden, Spielsachen teilen: Sehr unterschiedliche Einfälle wurden auf Zettel geschrieben und in die Ideenbox von Elisabeth Yalda geworfen. Die junge Grafschafterin, die die Katholische Grundschule Schüttorf besucht, hätte gar nicht mit einem so großen Zuspruch gerechnet, berichtet sie bei der Übergabe der Box im Schüttorfer Rathaus. Neben ihr und dem Bürgermeister nahmen auch ihre Mutter Lethu Yalda, ihre Lehrerin Julia König sowie Ingrid Berkemeyer vom

Organisations-Team des Kinder- und Jugendkunstpreises – die sich allesamt beeindruckt zeigten von der Initiative der Schülerin. Ingrid Berkemeyer sucht Unterstützer „Nun besteht aber die Frage: Wie geht es weiter?“, sagt Berkemeyer. Man wolle nicht, dass die Aktion im Sande verläuft – und es gebe auch schon ein mögliches Vorhaben: nämlich die Gründung einer Kinderstiftung, deren Erträge jungen Menschen aus der Obergrafschaft oder auch aus dem gesamten Kreisgebiet zugute kommen. Neben der finanziellen Hilfe sieht Berkemeyer verschiedene weitere Vorteile einer solchen Stiftung: So könne etwa ein Kinderbeirat gebildet werden, in dem die Kinder selbst entscheiden, für welche Projekte das Geld aufgewendet wird – was auch dem Demokratieverständnis zuträglich sei. Eine solche Stiftungsarbeit bringe darüber hinaus die Chance mit sich, Brücken zu schlagen hinsichtlich der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund. Lokale Unternehmen hätten die Möglichkeit, Geld in die Stiftung einzubringen – und am Ende selbst davon zu profitieren, führt Ingrid Berkemeyer weiter aus: „Die Kinder von heute sind schließlich die Auszubildenden und Arbeitnehmer von morgen.“ Wer beim Aufbau einer Kinderstiftung mitwirken will, wer weitere Ideen dazu hat oder sich finanziell beteiligen will, kann sich per E-Mail an ingrid.berkemeyer@gmx.de mit ihr in Verbindung setzen. Windhaus: Keine Stiftung der Stadt Manfred Windhaus lobte das Engagement und erklärte sich bereit, etwa bei der Vermittlung von Kontakten behilflich zu sein. Er stellte aber auch klar, dass man sich als Kommune nicht direkt beteiligen werde, da die Stadt Schüttorf bereits zwei Stiftungen verwalte. Unabhängig von einer möglichen Stiftungsgründung werde man in der kommenden Zeit die Zettel aus der Ideenbox von Elisabeth Yalda im Rathaus genau auswerten und schauen, welche Vorschläge sich realisieren lassen.

Insgesamt mehr als 300 Kinder und Jugendliche mit rund 160 Beiträgen hatten sich im vergangenen Jahr am Kinder- und Jugendkunstpreis beteiligt. Laut Ingrid Berkemeyer seien die Kinder insgesamt seit 2019 deutlich politischer geworden – weil die Krisen in der Welt wie Corona und Kriege eben auch an jungen Menschen nicht spurlos vorbeigingen.

Neue Teammitglied

Unsere Organisationsgruppe ist mittlerweise auf sieben Personen angewachsen. Wir haben Unterstützung von Carina Schüring, eine freischaffende Künstlerin aus der Grafschaft Bentheim, bekommen. Darüber freuen wir uns sehr. Seit März 2024 bereiten wir den Kunstpreis 2025 vor. Die Termine und das Thema haben wir bereits festgelegt. Nach den Sommerferien werden wir euch mit allen wichtigen Infos versorgen.

Vielen Dank im Voraus und schöne Grüße,

Das Organisationsteam des Kinder- und Jugendkunstpreises
Gerda Fidder, Jannik Harmsen, Ilse Kampen, Ronny Petersilka, Talal Refit, Ingrid Berkemeyer, Carina Schüring